Als am Mittwochnachmittag um 17:35 Uhr die Sirene im Blankenhainer Ortsteil Krakendorf aufheulte, gingen die Feuerwehrleute zunächst von einem echten Einsatz aus. Die Leitstelle Weimarer Land meldete eine „Verpuffung mit Entstehungsbrand und zwei vermissten Personen“. Schnell waren die Einsatzkräfte aus Krakendorf, Thangelstedt und Blankenhain vor Ort in der Straße „Unter dem Bornberge“ 3. Dichte Rauchschwaden quollen aus einer Scheune, und es galt, sofort eine Wasserversorgung aufzubauen sowie die vermissten Personen zu retten.
Die Feuerwehrleute arbeiteten routiniert, doch die Übung, die von Krakendorfs Wehrleiter René Thiene geplant worden war, brachte auch Herausforderungen ans Licht, die in realen Einsätzen häufig vorkommen: unbekanntes Terrain, dichter Rauch und die komplexe Suche nach Vermissten. Besonders anspruchsvoll wurde es, als ein Atemschutznotfall simuliert wurde – ein Szenario, bei dem ein Feuerwehrmann in einem brennenden Gebäude Hilfe benötigt und ein zusätzlicher Rettungstrupp entsandt werden muss.
Die Übung offenbarte jedoch ein alarmierendes Problem: Es mangelte an ausreichend Atemschutzgeräteträgern. So mussten zusätzliche Kräfte aus Hochdorf und Lengefeld nachalarmiert werden, um den Einsatz zu unterstützen. Trotz der bewusst gewählten Uhrzeit – 17:40 Uhr, wenn die meisten Feuerwehrleute bereits zu Hause sein sollten – reichte das Personal kaum aus. „Stellen Sie sich vor, es wäre mitten am Tag passiert – wie wäre das ausgegangen?“ bemerkte Thiene nachdenklich.
Die Übung machte deutlich, wie dringend die Freiwilligen Feuerwehren auf Nachwuchs und freiwillige Helfer angewiesen sind. Denn im Ernstfall könnte es problematisch werden, wenn nicht genügend Einsatzkräfte verfügbar sind. „Stellen Sie sich vor, Ihr Haus brennt – und keiner kommt“, mahnte Thiene abschließend. Ein Appell, der die Notwendigkeit von neuen Mitgliedern und mehr Engagement in der Feuerwehr unterstreicht. (seb)