Unter dem nächtlichen Himmel und den wachsamen Augen von rund einem Dutzend Zuschauern setzte sich ein beeindruckendes Bauvorhaben in Bewegung: Die Brücke über die Bahnstrecke zwischen Apolda und Weimar nahm Form an. In einer nächtlichen Aktion wurden drei riesige Teile, jeweils 26 Tonnen schwer, mit einer Spannweite von 26 Metern, präzise auf die neu hergestellten Widerlager über die Strecke bei Kromsdorf gesetzt. Ein riesiger Autokran kam zum Einsatz, um die Stahl- und Betonteile zentimetergenau zu positionieren.

Zwischen Freitagabend um 23:30 Uhr und Samstagmorgen um 4:30 Uhr war die Bahnstrecke für diese Arbeiten gesperrt. Während dieser Zeit musste jeder Handgriff sitzen, um die komplexe Logistik und Präzision der Bauarbeiten zu gewährleisten.

Der Neubau der Brücke, die speziell für den landwirtschaftlichen Verkehr konzipiert wurde, schreitet planmäßig voran. Die Planungen für das Projekt begannen bereits im Jahr 2018, wie Projektverantwortliche vor Ort mitteilten. Mit dem Start der Bauarbeiten im Sommer 2024 wird ein Abschluss der Maßnahme zum 30. Juni dieses Jahres angestrebt. Die neue Brücke hat mit einer Spannweite von 26 Metern eine deutlich größere Reichweite als ihre Vorgängerin. Dies war ein zentraler Bestandteil der Planung, um den Abstand zur Oberleitung der Bahn zu vergrößern – eine Forderung der Deutschen Bahn, die nun umgesetzt wird.

Die Montage der Brücke erfolgte in mehreren Etappen. Zuerst wurde der Mittelträger montiert, gefolgt von den beiden Seitenträgern. Die Stahlträger, die bei Saalfeld gefertigt und anschließend nach Elxleben für den Betonaufbau transportiert wurden, trafen bis Freitagmittag mit Schwertransporten auf der Baustelle ein.

Die Infrastrukturmaßnahme wird eine erhebliche Verbesserung für den landwirtschaftlichen Verkehr in der Region bringen. Die landwirtschaftlichen Fahrzeuge können nach Fertigstellung die Bahnstrecke direkt überqueren, ohne Umwege über Schöndorf oder Oßmannstedt in Kauf nehmen zu müssen – Umwege, die mit Lärmbelästigung für die Anwohner verbunden wären. Darüber hinaus gibt es Überlegungen, das Radwegenetz in der Region weiter auszubauen und es an den nahe verlaufenden „Ilmtal-Radweg“ anzubinden.