
Am Dienstag, dem 6. Mai 2025, hatte Bürgermeister Jens Kramer (CDU) zum traditionellen Jahresempfang ins Schloss Blankenhain geladen. Zahlreiche Gäste aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft folgten der Einladung, um gemeinsam auf das vergangene Jahr zurückzublicken und einen Ausblick auf kommende Entwicklungen zu erhalten. Musikalisch umrahmt wurde der Abend von der Schülerband der Regelschule Blankenhain unter Leitung von Sabine Lindauer – mit großem Applaus für Ricarda, Lia, Tiana, Adrian, Hannes und Franz.
In seiner Ansprache begrüßte Bürgermeister Kramer den Bürgermeister der Nachbarstadt, Michael Jahn, sowie die Vertreterinnen und Vertreter der Stadtverwaltung, der Wirtschaft, der Kirchen, Vereine, Feuerwehren und Ortsteilräte. Er dankte allen für ihr Engagement, das für das Funktionieren und die Lebensqualität der Stadt Blankenhain unerlässlich sei.
Rückblick auf ein bewegtes Jahr
Im Zentrum des Rückblicks stand die Fußball-Europameisterschaft 2024, die nicht nur für großes öffentliches Interesse sorgte, sondern auch eine Welle des bürgerschaftlichen Engagements auslöste. Mit einer von Ehrenamtlichen betriebenen Fanmeile konnte sich Blankenhain überregional positiv präsentieren. Als bleibende Erinnerung wurde unter anderem der Schlossvorplatz in eine hochwertige, parkähnliche Anlage mit Veranstaltungsfläche umgestaltet. Neue Sitzmöglichkeiten, eine moderne Beleuchtung und ein Trinkbrunnen sollen zukünftig Bewohner und Gäste zum Verweilen einladen.
Auch der örtliche Sportplatz profitierte von Fördermitteln, ebenso wie das Stadtzentrum, dessen Neugestaltung durch das Weimarer Planungsbüro RoosGrün betreut wird. Ein weiteres Highlight war die Neugründung der Feuerwehr „Synderstedter Tal“, mit über 20 neuen Mitgliedern aus fünf Ortsteilen. Das neue Gerätehaus soll zentral in Tromlitz entstehen – ein klares Zeichen für den Zusammenhalt in der Region.
Investitionen in Bildung und Freizeit
Zwei große Projekte prägen das neue Jahr: Im Lindenpark startet noch im Mai der Bau eines modernen Kindergartens für 180 Kinder, unterstützt durch Städtebaufördermittel. Die Fertigstellung ist für 2027 geplant. Zudem entsteht eine neue Freizeitanlage, entworfen in enger Zusammenarbeit mit dem Jugendbeirat der Lindenstadt. Herzstück ist eine Multisportanlage, ergänzt durch Streetworkout-Elemente, einen Pumptrack, einen Verkehrsparcours sowie zahlreiche Ruhe- und Aktivitätszonen.
Haushalt: Licht und Schatten
Trotz der erfolgreichen Investitionen der letzten Jahre warnte Bürgermeister Kramer vor finanziellen Engpässen. So belasten sinkende Gewerbesteuereinnahmen, steigende Kreisumlagen und reduzierte Schlüsselzuweisungen den aktuellen Haushalt deutlich. Die Stadt muss 2025 allein aus diesen drei Bereichen mit Mindereinnahmen von rund 2,3 Millionen Euro rechnen. Auch Personalkosten und Inflation erhöhen den Druck.
Mit einem Zitat von Albert Einstein – „Inmitten jeder Schwierigkeit liegt eine Möglichkeit“ – rief Kramer dazu auf, Ressourcen effizienter zu nutzen und auch in schwierigen Zeiten optimistisch nach vorne zu blicken.
In den nächsten Jahren werden so rund 18,7 Millionen Euro aus sogenannten Haushaltsresten investiert. Dieses Geld fließt unter anderem in den Bau eines Kunstrasenplatzes, in die Umsetzung des Abwasserbeseitigungskonzepts sowie in wichtige Infrastrukturprojekte in der Stadt und den Ortsteilen.
Ehrenamt mit Herz und Verstand
Ein traditioneller Höhepunkt des Jahresempfangs war die Ehrung besonders engagierter Bürgerinnen und Bürger.
Matthias Anding ist in Thangelstedt eine feste Größe: Über 51 Jahre lang war er aktives Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr und ist seinen Kameraden auch im Ruhestand ein treuer Begleiter. Daneben prägt Anding das kulturelle Leben seines Heimatortes mit musikalischem Talent – ob im Kirchenchor, bei den Jagdbläsern oder als Mitglied der Engerdaer Musikanten. Mit seiner Musik verbindet er Generationen und stärkt den Zusammenhalt.
Doch sein Engagement endet nicht beim letzten Ton. Als Mitbegründer des Dorfvereins Thangelstedt war er maßgeblich daran beteiligt, das alte Konsumgebäude in einen lebendigen Treffpunkt für Jung und Alt zu verwandeln. Über 35 Jahre war er zudem im Kirchenbeirat aktiv und auch im Stadtrat vertrat er die Interessen seiner Mitbürger. „Ihr Wirken ist vielseitig, verlässlich und tief verwurzelt in der Gemeinschaft“, heißt es treffend in der Laudatio.
Ronald Telle, ebenfalls aus Thangelstedt, wirkt leise, aber nachhaltig. Seit 1990 engagiert er sich für den Fußball, unter anderem als Mitglied der „Spielvereinigung Kranichfeld 1861 e.V.“ und als Schiedsrichterobmann. Durch seine ruhige, vermittelnde Art ist er ein wichtiges Bindeglied im Vereinswesen – und ein Garant für Zusammenhalt im Sport.
Auch Telle war aktives Mitglied der Feuerwehr und unterstützt seine Kameraden heute als passives Mitglied. Seit 2002 ist er Kassierer des Dorfvereins Thangelstedt – mit akribischer Genauigkeit. Das Vereinshaus trägt seine Handschrift: Es wurde modernisiert, überdacht und technisch aufgerüstet. Ob Weihnachtsbaumverbrennen oder Kirmes – „Ohne ihn läuft nichts. Er hat die Kasse“ und damit den Überblick, wie die Laudatio augenzwinkernd betont.
Dieter Kühnemund hat sich nach seinem Umzug nach Thangelstedt im Jahr 2014 mit großer Eigeninitiative und Verbundenheit in das Dorfleben eingebracht. Zuvor führte er mit seiner Frau eine überregional bekannte Gaststätte in Altdörnfeld. In Thangelstedt engagierte er sich zunächst eigenständig für die Pflege des Ortsbildes, besonders im „Oberdorf“. Seit 2019, nach der Wahl seines Sohnes zum Ortsteilbürgermeister, intensivierte er seinen Einsatz und war auch während seines Bundesfreiwilligendienstes und darüber hinaus ehrenamtlich aktiv. Besonders geschätzt wird sein freundlicher Kontakt zu Kindern und Erzieherinnen des Kindergartens sowie seine praktische Unterstützung dort. Trotz gesundheitlicher Rückschläge blieb er dem Dorf tatkräftig verbunden. Sein Engagement, seine Herzlichkeit und sein Vorbildcharakter machen ihn zu einer tragenden Säule der Dorfgemeinschaft.
Mit großer Anerkennung und herzlichem Applaus würdigte das Publikum das Wirken dieser Ehrenamtlichen – sie stehen stellvertretend für die vielen, die mit ihrem Engagement das Rückgrat der Gesellschaft bilden.
Der Abend endete mit Gesprächen in geselliger Runde – getragen von Zuversicht, Stolz und dem Bewusstsein, dass Blankenhain auf ein starkes Fundament bürgerschaftlichen Engagements bauen kann.






















