Magdala – Zu einem Gefahrgutunfall kam es am Montagvormittag gegen 11:00 Uhr auf der Autobahn A4 zwischen den Anschlussstellen Mellingen und Magdala. Ein mit mehreren Chemikalien beladener Lastwagen, unter anderem mit Essigsäure, kam aus bislang ungeklärter Ursache nach rechts von der Fahrbahn ab und rutschte eine Böschung hinunter. Das Fahrzeug kam schräg an der Böschung zum Stehen.

Da sich im Lkw verschiedene chemische Stoffe befanden, bestand bei einer möglichen Vermischung Explosionsgefahr. Aus Sicherheitsgründen wurde die A4 in beide Fahrtrichtungen vollständig gesperrt. Der Verkehr wurde von der Autobahn abgeleitet. Es bildete sich Stau auf zahlreichen Umgehungsstrecken, vor allem im Berufsverkehr. Ebenso wurde die nahegelegene Landstraße zwischen Magdala und Maina für den Verkehr gesperrt, da auch sie von den Auswirkungen des Unfalls betroffen war.

Der Gefahrgutzug des Weimarer Landes wurde alarmiert. Zahlreiche Einsatzkräfte in Chemikalienschutzanzügen waren über Stunden damit beschäftigt, die Ladung unter hohen Sicherheitsvorkehrungen zu bergen. Auf der Autobahn wurde eine Dekontaminationsstrecke eingerichtet, um die Kameraden mit ihrer Ausrüstung nach dem Kontakt mit den Gefahrstoffen reinigen zu können.

Die Sicherung des Fahrzeugs und die Bergungsmaßnahmen dauern aktuell noch an. Wann die A4 wieder vollständig freigegeben werden kann ist derzeit noch unklar.

Die Polizei hat die Ermittlungen zur Unfallursache aufgenommen.

Abschließend die Presseerklärung der Polizei:

Seit heute Mittag kommt es zu massiven Verkehrsbehinderungen im Weimarer Land sowie auf dem Autobahnabschnitt der A4, zwischen den Anschlussstellen Magdala und Apolda.

Grund dafür ist ein Lkw-Unfall auf der A4 in Fahrtrichtung Dresden. Der 55-jährige Fahrer eines Lkw-Hängerzuges kam aus bisher ungeklärter Ursache nach rechts von der Fahrbahn ab und fuhr die angrenzende Böschung hinab. Dabei verlor er Teile seiner Ladung. Hierbei handelte es sich um insgesamt 10 Tonnen verschiedener Gefahrgüter. Einige von diesen wurden aufgrund des Unfalls beschädigt, sodass Gefahrstoffe austraten. Um welche Stoffe es sich hierbei genau handelt, ist Gegenstand der aktuellen Ermittlungen vor Ort.

Aufgrund der verschiedenen Gefahrgüter und das damit verbundene Gesundheitsrisiko wurde zunächst eine Sicherheitszone von 500 Metern durch die Feuerwehr eingerichtet. Anschließend wurden die Güter begutachtet, bewertet und der Sicherheitsradius angepasst.

Nach ca. fünf Stunden konnte die Richtungsfahrbahn Frankfurt a. M. freigegeben werden. Die Fahrtrichtung Dresden bleibt aufgrund der Bergungsmaßnahmen weiterhin voll gesperrt.

Zur Bergung des Hängerzuges wird ein Kran benötigt.

Der 55-jährige Fahrer verletzte sich aufgrund des Unfalls leicht. Außerdem wurden vier Ersthelfer, darunter zwei Rettungskräfte, aufgrund Atemwegsreizungen mittels Rettungswagen in umliegende Krankenhäuser gebracht.

Die entstandene Gesamtsachschadenshöhe wird aktuell auf 50.000 Euro geschätzt.

Die Bergungsmaßnahmen sowie die Sperrungen werden bis in die späten Abendstunden andauern.

Alle Verkehrsteilnehmer werden gebeten, die Unfallstelle weiträumig zu umfahren. Auf allen Umleitungsstrecken muss mit Verkehrsbehinderungen und Verzögerungen gerechnet werden.