Es war ein sonniger Freitagnachmittag, als sich gegen 17 Uhr Feuerwehrkameradinnen und -kameraden, Gäste aus Politik und Verwaltung sowie zahlreiche Kameradinnen und Kameraden befreundeter Feuerwehren auf dem Gelände der Stützpunktfeuerwehr Bad Berka versammelten. Anlass war die feierliche Übergabe einer neuen Drehleiter – der DLAK 23/12 –, ein modernes Einsatzfahrzeug, das künftig den Brandschutz in Bad Berka und der Region auf ein neues Niveau heben soll.

Zur Feierlichkeit geladen hatte die Stützpunktfeuerwehr selbst, und sie zeigte sich bestens vorbereitet: Bänke und Tische standen bereit, für das leibliche Wohl nach der Übergabe sorgten Bratwurst, Brätel und Soljanka.

Klares Bekenntnis zum Ehrenamt

Nach der Begrüßung durch Stadtbrandmeister Holm Rotter hielt die Landrätin des Kreises Weimarer Land, Christiane Schmidt-Rose (CDU) ihre Ansprache. In ihrer Rede betonte sie die Bedeutung der Investition sowohl für die Feuerwehr als auch für die gesamte Region. Die neue Drehleiter sei nicht nur ein technisches Meisterstück, sondern vor allem ein sichtbares Zeichen der Wertschätzung gegenüber den ehrenamtlichen Kräften. Sie verwies auf die lange Vorgeschichte der Anschaffung: Bereits 2019 wurden erste Mittel im Haushalt eingeplant, 2022 erfolgte die erste – noch erfolglose – Ausschreibung. Erst durch eine Nachfinanzierung durch Kreis und Stadt wurde die Realisierung möglich.

Bad Berkas Bürgermeister Michael Jahn (CDU) blickte auf die herausfordernde Beschaffung und die technisch gut aufgestellte Zukunft der Feuerwehr. Karsten Utterodt, Vorsitzender des Thüringer Feuerwehrverbandes, hob unter anderem die Bedeutung moderner Ausstattung für das sichere und effektive Arbeiten der Einsatzkräfte hervor.

Insgesamt belaufen sich die Kosten auf rund 898.700 Euro, finanziert durch:

  • 280.000 Euro Fördermittel des Freistaats Thüringen,
  • 250.000 Euro Eigenanteil der Stadt Bad Berka,
  • 368.741 Euro durch den Landkreis Weimarer Land.

Technisches Hightech-Gerät ersetzt „Mausi“

Mit der neuen Drehleiter Automatik mit Korb 23/12 (DLAK 23/12) verfügt die Feuerwehr nun über ein hochmodernes Rettungsgerät auf einem MAN-Fahrgestell mit 320 PS. Der Aufbau stammt vom Hersteller Magirus und beinhaltet einen 30 Meter langen, fünfteiligen Leiterpark mit Gelenkarm, einen Rettungskorb für vier Personen und innovative Rettungssysteme – etwa zur Rettung von Verletzten aus Dachfenstern, Schächten oder vonn Balkonen. Kamerasysteme und ein manueller Wasserwerfer mit 2.500 Liter Durchflussmenge pro Minute runden das Paket ab.

„Mausi“, die bisherige Drehleiter, die seit 1998 treue Dienste leistete, geht damit zeitnah in den wohlverdienten Ruhestand.

Einsatz vor der Feier

Fast symbolisch für die Einsatzbereitschaft der Kameradinnen und Kameraden: Gut eine Stunde vor Veranstaltungsbeginn mussten einige Kräfte zu einem Gasleck in der Stadt ausrücken – sie stießen erst später zur Übergabe hinzu. Eine eindrucksvolle Erinnerung daran, wie spontan der Feuerwehrdienst oft abläuft – und wie dringend moderne Technik gebraucht wird.

Ausbildung beginnt sofort

In den kommenden Tagen werden die Feuerwehrleute intensiv an der neuen Technik geschult, um das Fahrzeug möglichst bald einsatzbereit in den Dienst stellen zu können. Die Landrätin schloss ihre Rede mit einem emotionalen Appell:
„Mit der neuen Drehleiter geben wir euch Sicherheit zurück – für euch, für die Bürgerinnen und Bürger in Bad Berka und darüber hinaus. Danke für euren unermüdlichen Einsatz. Kommt immer gesund von euren Einsätzen zurück. Gott zur Ehr – dem Nächsten zur Wehr!“


Infobox – DLAK 23/12: Technische Highlights

  • Fahrgestell: MAN, 320 PS, 16 t zulässiges Gesamtgewicht
  • Aufbau: Magirus mit 5-teiligem Leiterpark und Gelenkarm (30 m Länge)
  • Rettungskorb: Für 4 Personen, 400 kg Nutzlast, spezielle Rettungssysteme für bis zu 300 kg
  • Besonderheiten:
    • Krankentragenlagerung
    • Schleifkorbtrage-Rettung durch neuartiges Schienensystem
    • Elektrischer Lüfter mit Korbeinsatz
    • Manueller Wasserwerfer (2.500 l/min)
    • Kamerasysteme zur optimalen Sicht am Leiterpark
    • Schachtrettungsfunktion