Ein sonniger Samstagnachmittag, das leise Klirren von Kaffeetassen, der Duft von frisch gebackenem Kuchen – und mittendrin der Maibaum: Auf rund 200 Quadratmetern verwandelte sich der Platz unter der Linde in Krakendorf in ein kleines, liebevoll gestaltetes Areal. Der sogenannte Bimbaummarkt fand zum dritten Mal statt und bot den Besucherinnen und Besuchern ein buntes Treiben mit ganz besonderem Charme.

Bierzeltgarnituren luden zum Verweilen ein, an einem Stand gab es selbstgebackenen Kuchen und frischen Kaffee – ein Angebot, das nicht nur lecker war, sondern auch einem guten Zweck diente. Organisiert wurde der Markt vom Kirchen- und Denkmalverein Krakendorf, der sich derzeit ein großes Ziel gesetzt hat: Die Rückkehr der Kirchenglocken.

Denn: Die evangelische Dorfkirche Krakendorf, zentral im Ort gelegen, blickt auf eine lange Geschichte zurück. 1998 musste die marode Turmhaube abgetragen und später erneuert werden. Auch das Kirchenschiff war einst gefährdet und wurde erfolgreich stabilisiert. Seitdem schreitet die Innenrenovierung kontinuierlich voran – allerdings ist sie noch nicht abgeschlossen.

Die Orgel von August Witzmann (1855) wurde 1993 ausgebaut und gemeinsam mit den Glocken im Kirchenschiff eingelagert. Grund waren statische Probleme im Turm, der die Schwingungen nicht mehr tragen konnte. Die Orgel wurde 2005 zurückgebracht, aber bislang nicht wieder aufgestellt.

Bemerkenswert ist vor allem das Engagement der Krakendorferinnen und Krakendorfer: In den letzten Jahren wurde viel in Eigenleistung geschafft – sei es beim Aufbau, bei Instandsetzungsarbeiten oder bei der Gestaltung des Innenraums. Derzeit erhält der historische Kanzelaltar seine ursprüngliche Bemalung und Vergoldung zurück. Auch das Holz für den künftigen Glockenstuhl ist bereits vorbereitet – dank tatkräftiger Unterstützung aus dem Dorf. Was jetzt noch fehlt, sind die finanziellen Mittel, um die Glocken wieder in den Glockenstuhl zu bringen.

Der Bimbaummarkt trägt dazu bei. Neben Kaffee und Kuchen gab es einen kleinen Trödelmarkt, einen Pflanzenstand mit Tomaten- und Blumenpflanzen aus privaten Gärten und einen Kinderflohmarkt mit Spielsachen – alles in Eigenregie organisiert. „Gestern haben wir gebacken, heute früh aufgebaut – und ab 14 Uhr lief alles wie am Schnürchen“, berichten die Organisatorinnen.

Bis 17 Uhr dauerte das fröhliche Marktgeschehen unter dem Maibaum.

Mit viel Herzblut, Zusammenhalt und Engagement zeigt sich in Krakendorf: Große Dinge beginnen oft im Kleinen – manchmal auch unter einem Maibaum.