Ehemaliges Trockenwerk wird zum Treffpunkt für Jugendliche und Familien

(Blankenhain) Ein Ort des Verfalls wird zum Ort der Begegnung: Am südöstlichen Ortsrand von Blankenhain haben die Bauarbeiten für ein neues Freizeitgelände begonnen. Auf dem rund 7.500 Quadratmeter großen Areal des ehemaligen Trockenwerks, das jahrzehntelang als Schandfleck galt, entsteht bis Ende Oktober ein moderner Bewegungs- und Erholungsbereich – insbesondere für Jugendliche, aber offen für alle Generationen.

Bereits am Montag rollten die Bagger der Firma Gala-Bauer aus Waltershausen an. Sie begannen mit den ersten Erdarbeiten, und trugen die Grasnarbe ab. Am Mittwochnachmittag folgte der offizielle Spatenstich im Beisein von Vertreterinnen und Vertretern der Stadtverwaltung, beteiligter Firmen sowie des Jugendbeirats.

Geplant sind ein Multifunktions-Sportplatz, ein Grillplatz, eine Skater-Funbox, Outdoor-Fitnessgeräte, ein Verkehrsübungsplatz und mehrere „Chill-Ecken“. Verbunden wird alles durch einen barrierearmen Rundweg, der auch für Inlineskater geeignet ist. Drei Zugänge erschließen das Gelände: von der Großen Nonnengasse, vom Rewe-Parkplatz und von der Schwarza-Brücke aus.

„Das Gelände war lange ein Sorgenkind“, erinnert sich Bürgermeister Jens Kramer (CDU). Nachdem es Mitte der 1990er-Jahre brachfiel, wurde es zur wilden Müllkippe. Die Stadt hatte es 2023 von Rewe zurückgekauft. Zuvor wurde es vollständig entsiegelt und die letzten Betonreste des ehemaligen Trockenwerkes entfernen lassen – eine wichtige Voraussetzung für die Neugestaltung.

Ein erster großer Schritt wird nun der Einbau eines Drainagesystems: Rund 310 Meter Rohr sollen künftig das Regenwasser ableiten, denn das Areal liegt in einer Senke, in der sich bisher nach Niederschlägen das Wasser zum Teil großflächig ansammelte. Die Wege werden mit Frostschutz und Bitumen befestigt, anschließend folgen die Freizeit- und Aufenthaltsbereiche. Den Abschluss bilden die Geländeanpassungen zum Rewe-Gelände.

Das Projekt ist das zweite große Vorhaben der Stadt nach dem Kindergarten-Neubau im Lindenpark. Die Kosten belaufen sich auf rund 620.000 Euro. 250.000 Euro davon stammen aus dem EU-Förderprogramm „LEADER“. Den beachtlichen Rest muss die Stadt aus eigenen Mitteln finanzieren.

Auch der Jugendbeirat war eng in die Planung eingebunden. Landschaftsplanerin Katja Maiwald aus dem Bauamt setzte nahezu alle Vorschläge um. Besonders gefragt: Chill-Zonen und eine Tischtennisplatte. Der Grillplatz wird umzäunt und nur bei Schlüsselabholung zugänglich sein – auch für Erwachsene.

Eine letzte Herausforderung bleibt die Verkehrsanbindung. Die sichere Querung der angrenzenden Landesstraße ist noch nicht geklärt. Eine Bedarfsampel sei laut Bürgermeister Kramer aber ausgeschlossen, denn weder Fahrzeug- noch Fußgängerfrequenz sind dafür hoch genug.

Mit dem Freizeitpark entsteht nicht nur ein neuer Treffpunkt für junge Menschen, sondern auch ein starkes Zeichen für die Stadtentwicklung in Blankenhain: Wo einst Unrat und Stillstand herrschten, wächst nun Raum für Bewegung, Begegnung und Zukunft.