(Blankenhain) Am Mittwoch um 10.00 Uhr fand die feierliche Grundsteinlegung für den neuen Kindergarten an der Christian-Speck-Straße statt. Das Projekt, das künftig rund 180 Betreuungsplätze bieten soll, gilt als eines der wichtigsten Zukunftsvorhaben der Stadt. Rund sechs Monate nach Beginn der Arbeiten zeigt sich die Baustelle bereits in einem weit fortgeschrittenen Zustand.

Seit dem Start der Erdarbeiten im Mai wurden zunächst die Baugrube ausgehoben und das Material in unmittelbarer Nähe am Schießhaus zwischengelagert. Anschließend begann der Rohbau, der mittlerweile das gesamte Untergeschoss aus massivem Stahlbeton umfasst. Auf dieser stabilen Basis wächst nun der Holzbau des Obergeschosses sichtbar in die Höhe.

Eckhard Schmidt, vom zuständigen Planungsbüro Schettler und Partner, erklärte bei der Zeremonie, weshalb die Grundsteinlegung erst jetzt stattfand: „Wir feiern heute bewusst zu einem späteren Zeitpunkt. Der Baufortschritt war so zügig, dass wir den ursprünglichen Termin verschoben haben und nun zur letzten Betonnage der oberen Decke zusammenkommen.“

Schmidt betonte, wie beeindruckend es sei, wenn aus langer Planungsarbeit ein begehbares Gebäude entsteht. Besonders die Einbindung des Neubaus in das abschüssige Gelände habe planerisch große Aufmerksamkeit verlangt. „Jetzt sieht man, wie gut sich der Baukörper einfügt und wie die Organisation der Räume aufgeht“, sagte er.

Der Kindergarten entsteht in Hybridbauweise: Das im Hang liegende Untergeschoss besteht aus massivem Stahlbeton und Mauerwerk, während die oberen Bereiche aus vorgefertigten Holzelementen errichtet werden. Diese stammen aus der  Fertigung  von Holzbau Pfeiffer aus dem südthüringischen Remptendorf und werden aus heimischem Holz hergestellt. Ergänzende Massivholzwände werden aus Österreich bezogen.

„Die Mischung aus massivem und leichtem Holzbau ist nachhaltig, stabil und funktional“, erläuterte Schmidt. Sorgen zur Haltbarkeit des Materials seien unbegründet: „Holz hat sich über Jahrhunderte bewährt – jedes historische Fachwerkhaus beweist das. Die Konstruktion wird fachgerecht abgedichtet und statisch bemessen.“

Die Holzelemente werden in fünf Bauabschnitten montiert. Direkt nach der Errichtung der jeweiligen Wände folgen Massivholzdecken, die unmittelbar abgedichtet werden, um sie vor Witterung zu schützen. Gemeinsam mit dem Dachdecker ist geplant, bis Ende Februar oder Anfang März den kompletten Holzbau wetterfest abgeschlossen zu haben.

Alle Gewerke wurden inzwischen vergeben, viele an regionale Unternehmen. Kurze Wege und direkte Abstimmung sollen den Bauablauf weiter beschleunigen. „Wir sind sehr zuversichtlich, dass wir im Zeitplan bleiben“, sagte Schmidt. Das nächste Etappenziel sei das Richtfest, das bereits im Frühjahr gefeiert werden soll.

Blankenhains Bürgermeister Jens Kramer hielt bei der Grundsteinlegung ebenfalls eine Ansprache. Er betonte die Bedeutung des Projekts für die Stadt und dankte allen Beteiligten für die bisher geleistete Arbeit. Sachgebietsleiterin Katja Maiwald würdigte im Anschluss die am Bau beteiligten Firmen und hob unter anderem deren zuverlässige Zusammenarbeit hervor.

Auch Blankenhains Pfarrer Dr. Markus Hille war bei der Zeremonie anwesend. Er sprach ein paar Worte zum Anlass und gab dem entstehenden Kindergarten seinen Segen – ein symbolischer Akt für Schutz und gute Zukunft der Einrichtung.

Ein besonderes Highlight folgte, als Bürgermeister Kramer gemeinsam mit Kindern des Kindergartens „Waldgeister am Steintisch“ eine Zeitkapsel in die Betondecke einsetzte. Die Kapsel enthält Dokumente zum Bau, eine aktuelle Tageszeitung, das Amtsblatt mit dem Bericht über das Vorhaben, ein selbstgemaltes Bild der Kinder sowie einige Euro-Münzen. Sie soll späteren Generationen einen Einblick in die Entstehungszeit des Gebäudes geben.

Im Anschluss an die Zeremonie wurde den Gästen eine Führung über die Baustelle angeboten, bei der sie sich ein Bild vom Fortschritt der Arbeiten machen und erste Eindrücke der zukünftigen Raumaufteilung gewinnen konnten.

Mit dem Neubau schafft Blankenhain eine moderne, nachhaltige Einrichtung, die nicht nur zusätzliche Betreuungsplätze bietet, sondern auch die Attraktivität der Stadt für junge Familien stärkt. Mit den jüngsten Stadtratsbeschlüssen vom 25.11.2025 sind auch weitestgehend die letzten Aufträge vergeben worden. Die Fertigstellung ist für Mitte 2027 geplant.