Der Weimarer Verein We-Dance setzt seit seiner Gründung im Jahr 2012 auf die Förderung von zeitgenössischen Tanzprojekten für Kinder und Jugendliche. Unter dem Dach der Schwungfabrik in der Milchhofstraße ist der Verein mittlerweile zu einem festen Bestandteil der kulturellen Landschaft geworden. Dabei verfolgt We-Dance nicht nur das Ziel, den Tanz als Kunstform zu vermitteln, sondern nutzt ihn auch als Mittel zur sozialen Integration. Ein besonders bemerkenswertes Projekt ist das Tanzangebot für Kindergärten in Weimar und Umgebung, das nun in seine dritte Runde geht und auch in ländliche Regionen ausgeweitet wird.

Das Projekt trägt den Namen „Tanz verbindet und wird durch die Initiative „Künste öffnen Welten“ gefördert. In den vergangenen zwei Jahren hat der Verein mit verschiedenen Kindergärten zusammengearbeitet, darunter die der Hufeland-Träger-Gesellschaft und sowie JUL in Weimar sowie Kindergärten in ländlicheren Orten wie Tiefurt, Schöndorf und Thangelstedt. Ziel des Projektes ist es Kindern im Alter von 4 bis 6 Jahren den Tanz auf spielerische Weise näherzubringen und gleichzeitig kulturellen Austausch zwischen städtischen und ländlichen Räumen zu fördern.

In diesem Jahr geht das Projekt einen neuen Schritt: Statt die Kindergärten alle vier Monate zu wechseln, wird nun für ein ganzes Jahr in zwei Kindergärten gearbeitet. Der Fokus liegt dabei nicht nur auf dem Tanz, sondern auch auf der gemeinsamen Zusammenarbeit. So sollen Auftritte im Rahmen von Sommerfesten oder anderen Veranstaltungen ermöglicht werden. Ein weiteres wichtiges Element dieses Jahres ist die Weiterqualifizierung von Erziehern und Pädagogen: We-Dance bietet Workshops an, in denen Fachkräfte lernen, wie sie Tanzangebote in den Kindergartenalltag integrieren können.

Die Resonanz der Kinder auf das Projekt ist durchweg positiv. Es ist zu beobachten, dass die Kinder begeistert sind und viel Spaß dabei haben, neue Bewegungen zu entdecken während sie mit Stella Russo, die Tanzpädagogin des Projekts, zusammenarbeiten. Sie selbst hat eine klassische Tanzausbildung in Italien genossen und arbeitet mit einem Konzept, das sich auf Körperwahrnehmung und Koordination konzentriert. Ihre Stunden beginnen mit spielerischen Übungen, die das Gleichgewicht und die Beweglichkeit fördern. Im weiteren Verlauf der Stunde lernen die Kinder, einfache Choreografien nachzutanzen und ihre eigenen Bewegungen zu entwickeln.

Das Besondere an We-Dance ist, dass das Projekt inklusiv ist und keine Zugangsvoraussetzungen hat. Alle Kinder, unabhängig von Herkunft oder sozialen Bedingungen, können daran teilnehmen. „Es ist besonders wichtig, gerade in ländlichen Gebieten, Kindern und Jugendlichen kostenfreie kulturelle Angebote zu machen“, erklärt die Sozialarbeiterin des Vereins, Josephine Gaube. Auch in Weimar geht es nicht nur um das Erlernen von Tanz, sondern vor allem darum, Kinder in sozialen Prozessen zu integrieren und ihnen ein Gefühl der Gemeinschaft zu vermitteln.

„Unser Ziel ist es, Kinder in schwierigen Lebenslagen zu erreichen und sie über den Tanz in gesellschaftliche Prozesse zu integrieren“, erklärt Gaube. „Tanz kann viel mehr als nur eine körperliche Betätigung sein – er bietet einen Raum, in dem Kinder ihre Kreativität entfalten und sich in der Gruppe einbringen können.“

Das Projekt Tanzverbindet läuft noch bis Dezember dieses Jahres, und das Team von We-Dance ist zuversichtlich, auch weiterhin viele Kinder und Jugendliche mit der Kraft des Tanzes erreichen zu können.

Im Bild: Stella Russo begeistert die Kinder für den Tanz