Auch in Blankenhain zieht die Pandemie ihre Spuren. Die Säle sind leer, die Dorffeste und Veranstaltungen ausgefallen, die Menschen abwechselnd besorgt und gelangweilt.  Da die Blankenhainer*innen also zum Lachen nirgendwo mehr hingehen können, außer in den Keller, muss man ihnen die Lacher nachhause bringen, fand Charlotte Hesse, Jugendvertreterin des integrierten Städteentwicklungsprojektes. Als würde es das Schicksal so wollen, machte sie Anfang September ein Praktikum bei der blankenhainer Fernseh- und Medienproduktionsfirma medien-partner.net. Dort überfiel sie ihren Chef mit einer Idee die so verrückt war, dass es schon wieder gut werden konnte. Wenn wir schon nicht nach Hollywood können, kommt Hollywood eben nach Blankenhain.

Angetrieben durch enormen Zeitdruck, es standen schließlich nur rund acht Wochen für die komplette Produktion zur Verfügung, entstand das Drehbuch in zwei Tagen. Es wurden werdende Schauspieler und Gesangstalente gecastet, Sponsoren begeistert und Genehmigungen eingeholt. In teils eisiger Kälte wurde gedreht bis schließlich alles im Kasten war – und dabei fleißig Maske getragen. Vor dem Computer verbrachte Stefan Eberhardt weit über 70 Stunden für Schnitt, Bild- und Tonbearbeitung sowie die musikalische Untermalung. David Grohs‘ ebenso zeitaufwändige Animationen eröffneten einen neuen Horizont an Möglichkeiten und verpassten dem ganzen Film überhaupt erst das Hollywoodflair. Auf eine hollywoodreife Premiere mit edlen Kleidern musste anlässlich der aktuellen Pandemie-Situation verzichtet werden, doch dafür ist der Film nun hier für jeden zugänglich. Vorm Bildschirm, zuhause, mit Popcorn oder Plätzchen, egal ob in Anzug oder Jogginghose.

Wer Interesse an Zahlen hat, bitte schön:

10 begeisterte Filmemacher haben an vier Tagen in und um Blankenhain die Dreharbeiten an vier Locations durchgezogen. Dabei entstanden 196 Minuten Material, dass gesichtet, bewertet und geschnitten werden musste. Doch ein Film, dessen Szenen in rund 60 Stunden geschnitten und farblich angepasst wurden, ohne den richtigen Ton macht auch kein Spaß. Deshalb flossen weitere 27 Stunden in die Synchronisation. Um diese umsetzen zu können brauchte es Geräusche – am besten von den originalen Drehorten. Aber auch im Studio sind sie nachempfunden worden. So reichten 64 Stück – vom Türknarren über das Wasserspiel von BlaBla bis hin zum klingelnden Telefon aus, um das Werk damit zu untermalen. Mit 15 verarbeiteten Musiktiteln ist der Film, passend zu den Situationen, stimmungsvoll bereichert.
Doch ohne die 3D-Arbeiten würden so einige Szenen ihren Witz verlieren. Deshalb sind in unserer Kreativschmiede 80,5 Stunden für die Gestaltung der Szenen und nochmal 64 Stunden für das Rendern mit gleich drei Rechnern im Netzwerk umgesetzt worden.
Alles in allem 70 Gigabyte Daten blieben übrig, nachdem der Film fertig war – der im Übrigen 20 Minuten lang ist.