(Bad Berka) Ein dichter Rauchschleier über dem ehemaligen Bauhofgelände, Sirenen heulen, Feuerwehrfahrzeuge eilen durch den Wald, oberhalb der Trebestraße in Bad Berka: Was am Samstagvormittag wie ein echter Großeinsatz aussah, war eine umfangreiche Übung der Feuerwehr Bad Berka gemeinsam mit mehreren umliegenden Wehren. Ziel war es, den Ernstfall eines Gebäudebrandes mit Übergriff auf den Wald in Kombination mit dem Schutz kritischer Infrastruktur (KRITIS) zu proben – konkret das nahegelegene städtische Wasserwerk.

Wehrführer Florian Ersfeld hatte die Übung über rund drei Monate vorbereitet. Insgesamt nahmen etwa 40 Einsatzkräfte aus den Wehren Bad Berka, Blankenhain, Tannroda, Gutendorf und Schoppendorf teil. Gegen 8:40 Uhr startete die Alarmierung: Ein Gebäudebrand am Waldrand sollte auf die umliegende Vegetation übergreifen – das Feuer drohte sich in Richtung des Wasserwerks auszubreiten.

Für die Einsatzkräfte galt es, mehrere Herausforderungen gleichzeitig zu bewältigen. Im oberen Übungsabschnitt stand die Brandbekämpfung des Gebäudes und der Schutz des Wasserwerks im Vordergrund. Parallel arbeitete der zweite Einsatzabschnitt unter Leitung der von Christoph Zimmer in Unterstützung durch die Feuerwehr Blankenhain an der Wasserversorgung über eine lange Wegestrecke: Über eine fast 840 Meter lange doppelt verlegte Schlauchleitung wurde Wasser aus dem Bad Berkaer Freibad bis hinauf zur Einsatzstelle gefördert – ein logistisches und technisches Zusammenspiel, das mehrere Pumpen und präzise Abstimmung erforderte.

Das Freibad war wenige Tage zuvor winterfest gemacht worden, sodass das verbliebene Wasser ohne weiteres genutzt werden konnte. Eine Besonderheit war der erstmalige Einsatz einer Einsatzdrohne des Landkreises, die das Übungsgebiet aus der Luft zu Übungszwecken überflog und mithilfe von Wärmebildern den Brandverlauf dokumentierte. Damit konnten die Kräfte am Boden ihre Einsatztaktik ergänzend überwachen und analysieren.

Gegen 12:30 Uhr endete der praktische Teil der Übung. Anschließend bauten die Wehren ihre Geräte zurück und trafen sich zur gemeinsamen Auswertung im Feuerwehrstützpunkt Bad Berka. Dort wurden Abläufe, Kommunikation und Materialeinsatz reflektiert.

Wehrführer Ersfeld zeigte sich zufrieden: „Der Ablauf hat insgesamt sehr gut funktioniert. Natürlich gibt es kleinere Punkte, die wir anpassen werden, aber genau dafür ist eine solche Übung da.“

Die Übung verdeutlichte eindrucksvoll, wie wichtig eine abgestimmte Zusammenarbeit der Wehren in der Region ist – insbesondere in einer waldreichen Gegend wie Bad Berka, in der im Ernstfall schnell gehandelt werden muss, um Menschen, Natur und Infrastruktur zu schützen.